von Curtis Briggs und Stefan Lukschy
Julia liebte das Chaos. Das Chaos war die ultimative Herausforderung.
« Was für ein schräger, verfallener Kasten», dachte sie, als sie die Auffahrt hinauffuhr.
So beginnt die Geschichte, die Krimi, Komödie und Liebesgeschichte auf einmal ist. Es gibt viele Personen mit speziellen Geschichten, die man kennenlernt. Da ist Julia, die ihre Hochzeit sehr kurzfristig abgesagt hat und in das alte Hotel «Seeblick» flüchtet, um dort im Büro für Ordnung zu sorgen. Hier trifft auch Leo ein, der das Hotel erbt, aber eigentlich Designer für Heissluftballone ist. Zwei Kunsträuber tummeln sich ebenfalls im Hotel, die möchten das Gemälde von Kandinsky stehlen, das über dem Kamin hängt, obwohl es sicherlich nicht echt ist. Was macht dann aber der renommierte Kunsthändler aus München im Hotel? Leos Tante versucht derweil an der Reception, dem Hotel neue Gäste zu verschaffen. Alois Furtwanger von der Bauaufsichtsbehörde hingegen arbeitet mit allen Mitteln daran, das Hotel zu schliessen und den Preis für seinen Freund Lásló Farkas zu drücken, der das Hotel kaufen will. Der Angestellte Marco möchte seinen Job im Hotel natürlich behalten, aber nur, wenn sein Haustier bei ihm bleiben darf. Dieses entpuppt sich als zahmer Marder, der sehr wohl immer wieder und bis ganz am Schluss die Geschichte beeinflusst.
Das Chaos wird perfekt, als das Hotel durch einen Wasserschaden fast zerstört wird, ein zweites, fast identisches Bild von Kandinsky auftaucht, dann verschwindet, nur um wieder aufzutauchen.
Was etwas chaotisch tönt, ist einfach und amüsant zu lesen, gute Unterhaltung, die einen schmunzelnd zurücklässt. Ein Buch für ein paar unbeschwerte Stunden Spannung, kombiniert mit viel Humor.
Martina Steiner